Mit dem Jäger im Revier

Mit dem Jaäger im Revier

St. Hubertus ruft zum Gang ins Revier.

Der Hegering Cappeln hatte die Mitglieder des Heimatverein Cappeln e.V. am 03. November 2019 zu einem „Gang mit den Jägern ins Revier“ eingeladen. Der Hegeringleiter Stephan Eilers konnte bei der Schiesshalle in Bokel ca. 50 Personen mit Kindern begrüßen. Bevor es ins Revier ging, stellte Stephan Eilers seine Mitstreiter aus dem Hegering vor. Unter anderem den verantwortlichen Obmann für die Jagdhundeausbildung Björn Ehrenberger, den Obmann für die Jagdhornbläser Alfred Wagner sowie Simon Düker und Willi Reinke vor. Der Kreisjägermeister Herbert Pitann wurde besonders herzlich willkommen geheißen.

Beim ersten Stopp der Gruppe erklärte Herbert Pitann die Organisationsstruktur der deutschen Jägerschaft vom Deutschen Jagdverband (DJV) bis herunter zu den Hegeringen die vor Ort die eigentlichen Sympathieträger der Jäger sind.  Eine der umfangreichen Aufgaben des Kreisjägermeisters ist es die Prüfung der angehenden Jäger zu leiten. Die Ausbildung erfolgt in der Regel über die Kreisjägerschaft.

Danach wurden vom Hundeobmann die unterschiedlichen Prüfungsfächer eines fertig ausgebildeten Jagdhundes erklärt, und wie unterschiedlich die Eigenarten eines Vorsteh-, eines Apportier-, und eines Stöberhundes sind. Zusätzlich gibt es noch Erdhunde zur Bejagung des Fuchses am Bau und Schweißhunde. Letztere sind besonders für schwere Nachsuchen auf angeschossenes Wild geeignet.

Als erstes wurde dann auch in der Praxis die Arbeit eines geprüften Jagdhundes gezeigt. Eine Jägerin nahm eine tote Ente und zog damit eine Schleppspur auf einem Acker der mit 30 cm hohem Senf als Zwischenfrucht bestellt war .Vor der Gruppe nahm der Hund die Witterung auf und suchte mit seiner Nase freilaufend die gelegte Spur bis er die tote Ente gefunden hatte und brachte diese dann zu seiner Führerin Diana Janßen.

Bei der nächsten Station erklärte Willi Reinke einige besondere Eigenschaften von Vögeln und Tieren die bei uns heimisch sind oder heimisch geworden sind. Zum anschauen und anfassen für die Kinder hatte er Fangzähne von Füchsen und Nutrias mitgebracht. Es war für die Kinder schon etwas besonderes so etwas mal im Original zusehen. Unter anderem erklärte Willi Reinke auch wie eine Eule sich verhält, wenn sie eine Maus verspeist hat. Die Eule kann die Knochen und die Haare der Maus nicht verdauen. Deshalb umwickelt sie im Körper die Knochen mit den Haaren der Maus und scheidet dieses Knochen– Haare Paket über den Schnabel wieder aus, Man nennt es Gewölle. Die Taggreifvögel wie Bussard, Habicht und Falken können Knochen verdauen. Deshalb ist ihr Kot sehr weiß. Sie scheiden aber über ihr Gewölle die Federn ihre Beute wieder aus Die vorgezeigten Exponate machten das sehr anschaulich und auch für die interessierten Kinder deutlich.

Dann fand ein Themenwechsel statt. Den Erwachsenen, die an dem Gang mit dem Jäger auf der Pirsch waren, interessierte mehr das Wild das in den heimischen Revieren vorkommt. Detaillierte Erklärungen zum Thema Wildschweine, mit einem Schwenk zum Rehwild, Hasen, Kaninchen, Waschbären und anderen Wildarten sowie deren Bejagung führte Stephan Eilers aus. Er betonte das eine waidgerechte Bejagung das oberste Gebot bei jeder Jagdausübung sei. Die Erhaltung der Artenvielfalt vom kleinsten Käfer bis zum größeren Wild stehe für die Jäger obenan und zwar durch Hege und Pflege über das ganze Jahr. Das „Beute machen“ erstrecke sich über höchstens 10 Prozent der Zeit. 90 Prozent diene der Hege und Pflege des Wildes und der Natur.

Auf der letzten Station zeigte Simon Düker den Einsatz von Fallen und deren notwendigen Einsatz zur Bekämpfung von Raubwild (Prädatoren) das meistens nachtaktiv ist. Auch hier steht der artgerechte und selektive Fang an erster Stelle. Zweimal tägliche Kontrolle ist Pflicht um dem gefangenen Tieren Angst und Panik zu ersparen. Hier können automatische Wildmelder den Jäger entlasten. Ein großer Vorteil der Fallenjagd liegt darin das diese 24 Stunden am Tag Schadtiere fangen können.

Bei der Rückkehr von dem jagdlichen Gang begrüßten die Jagdhornbläser des Hegeringes unter der Leitung von Andreas Borchers die Heimatfreunde mit jagdlichen Signalen bei der Schiesshalle. Nach dem Dank von Stephan Eilers an alle Beteiligten lud er lle zu einer Tasse Kaffee und von den Frauen selbstgebackenem Kuchen ein.

Das gemütliche Beisammensein beendete einen hochinteressanten herbstlichen Gang mit dem Jäger im Revier.

                                                                          (Eduard Bührmann)   (Willi Reinke)